Forschendes Lernen

Zentraler Dreh- und Angelpunkt im Projekt ist die Forschung der Kinder und Jugendlichen zu Lärm und seinen Auswirkungen, in der Schule und darüber hinaus. Sie suchen dabei Antworten auf Fragen, die weder ihre Pädagoginnen und Pädagogen noch LärmexpertInnen so beantworten können, z.B.:

  • Was machen die Schülerinnen und Schüler unserer Schule, wenn sie sich so richtig austoben wollen und wie laut wird es dabei? Welche Probleme entstehen dabei und wie könnte man die lösen?
  • Was machen die Schülerinnen und Schüler meiner Klasse, wenn sie Ruhe brauchen und sich ausruhen wollen? Welche Probleme entstehen dabei und wie könnte man die lösen?
  • Welche Musik hören die Schülerinnen und Schüler in meiner Klasse gern, wie lange und wie laut? Welche Auswirkungen könnte das langfristig auf das Hörvermögen haben?
  • Wie geht es den Anrainerinnen und Anrainern der Schule damit, dass der eine Teil des Schulgartens seit diesem Frühjahr als Bewegungs- und Austobezone genutzt werden darf?
  • Wie gefallen den Schülerinnen und Schüler unserer Klasse die neuen Klassenregeln oder das neue Stillesymbol? Was finden sie gut, was würden sie gern verändern?
  • Was macht auf meinem Schulweg oder rund um die Schule herum den meisten Krach, wo ist es leise und warum?
  • An welche Geräusche erinnern sich unsere Eltern oder Großeltern aus der Kindheit? Gibt es diese Geräusche heute noch und warum (nicht)?

Wie in jeder (empirischen) Forschung durchlaufen die jungen ForscherInnen verschiedene Schritte hintereinander in einer fixen Reihenfolge, und zwar:

  1. Finden einer Forschungsfrage (Was wollen wir zum Thema Lärm herausfinden?)
  2. Bilden von forschungsleitenden Annahmen oder Hypothesen (Welche Annahmen haben wir über die Ergebnisse?)
  3. Methoden der Datenerhebung (Mit welchen Methoden wollen wir Informationen sammeln, z.B. Befragen, Zählen, Fotos machen, Beobachten...?)
  4. Datenerhebung (Sammlung der Informationen)
  5. Analyse (Sichten und Zusammenstellen der Informationen)
  6. Dateninterpretation (Was bedeuten diese Informationen für unsere Forschungsfrage und haben sich unsere Annahmen bewahrheitet oder nicht?)
  7. Präsentation der Ergebnisse (Was ist bei unserer Forschung herausgekommen und wie ist es uns dabei gegangen?)
  8. Daraus ergeben sich einerseits mögliche neue Forschungsfragen und/oder Ideen zur Verbesserung der (Lärm-)Situation

So finden die Kinder und Jugendlichen viel über verschiedene Geräusche und ihre Wirkungen sowie über unterschiedliche Hörgewohnheiten heraus und werden dadurch sensibler für ihr eigenes Hören sowie für Lärm. Sie lernen auch, anderen besser zuzuhören sowie über die Meinungen und Bedürfnisse anderer zu berichten, erkennen dadurch Konflikte besser und finden Möglichkeiten, diese gewaltlos zu lösen. In vielen Fällen führen die Forschungen dazu, Veränderungen der Lärmsituation besser zu verstehen (z.B. wenn die PädagogInnen eine Maßnahme zur Lärmverringerung gesetzt haben) und dadurch langfristig umzusetzen. Die Forschungen könnten aber auch helfen, auf neue Ideen draufzukommen, wie es in der Schule an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten leiser werden kann oder aber auch, wo das Krach machen und Austoben erlaubt oder sogar erwünscht ist.

 

Publikationen 

Klänge und Geräusche. Akustische Phänomene mit Kita- und Grundschulkindern entdecken

Die Broschüre der Stiftung Haus der kleinen Forscher vereint eine Vielzahl an Experimenten und Projektideen und stellt dabei das gemeinsame Lernen und Forschen der Kinder mit Erwachsenen in den Vordergrund. 

Download der Broschüre

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